Besu­cher­grup­pe der SPD Forch­heim und Kirch­eh­ren­bach in KZ-Gedenkstätte

Foto: privat
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Der Besuch der KZ-Gedenk­stät­te Flos­sen­bürg war das Ziel einer Grup­pe von Sozi­al­de­mo­kra­tin­nen und Sozi­al­de­mo­kra­ten aus Stadt und Land­kreis Forch­heim, zusam­men mit Kirch­eh­ren­bachs Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt und dem Forch­hei­mer Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Uwe Kirschstein.

Sach­kun­dig geführt erkun­de­ten sie das wei­te Gelän­de des ehe­ma­li­gen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers, wo von 1938 bis zur Befrei­ung im April 1945 Zehn­tau­sen­de von Häft­lin­gen der Natio­nal­so­zia­li­sten in den Gra­nit­stein­brü­chen für das Drit­te Reich Zwangs­ar­beit lei­sten mussten.

Heu­te noch erhal­te­ne Wach­tür­me und Pfo­sten des einst elek­trisch gela­de­nen Sta­chel­draht­zauns mar­kie­ren das Aus­maß des Lagers. Von der Kapel­le, die 1945 im Lager ver­blie­be­ne pol­ni­sche Häft­lin­ge errich­te­ten, blickt man hin­ab ins „Tal des Todes“. Dort steht noch das Kre­ma­to­ri­um, in dem die zu Tode geschun­de­nen Häft­lin­ge aus dem In- und Aus­land ver­brannt wur­den. Eine mit Gras bewach­se­ne Pyra­mi­de, nach 1945 gebil­det aus den Über­re­sten von ca. 15.000 ver­brann­ten Ermor­de­ten, mar­kiert die Stel­le, an der die Toten bis zur Ver­bren­nung gesta­pelt wur­den. Denn die Lei­stungs­fä­hig­keit des Ofens reich­te kaum aus. Ihre Asche wur­de den Abhang hin­un­ter in eine Schlucht gestreut.

Wäh­rend der knapp sie­ben Jah­re des Bestehens des KZs Flos­sen­bürg und sei­ner vie­len Außen­la­ger, u. a. Pot­ten­stein und Hers­bruck, wur­den von 100.000 Häft­lin­gen über 30.000 durch Hun­ger, Fol­ter, Erschla­gen, Erhän­gen, Erschie­ßen in einem unvor­stell­ba­ren Aus­maß an mensch­li­cher Grau­sam­keit durch die SS-Wach­mann­schaf­ten ermor­det. Das ist der Bevöl­ke­rung nicht ver­bor­gen geblie­ben, es gibt doku­men­tier­te Beschwer­den über den Lärm und Gestank aus dem Lager.

Vor dem Gra­nit­stein, den die SPD 1995 im „Tal des Todes“ zur blei­ben­den Erin­ne­rung an die zahl­rei­chen sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Häft­lin­ge errich­ten ließ (Text: „…den Frau­en und Män­nern, die ihr Leben gege­ben haben für Men­schen­wür­de, Frei­heit und Gerech­tig­keit“), leg­te die Forch­hei­mer Grup­pe zum Geden­ken rote Nel­ken nie­der, nann­te die Namen ihrer im Lager inter­nier­ten Genos­sen und ver­la­sen den Schwur von Buchen­wald vom April 1945, der die Hoff­nung aller befrei­ten Opfer des Nazi-Regimes aus­drückt: „Auf­bau einer neu­en Welt des Frie­dens und der Frei­heit“. Mit dem Arbei­ter­lied „Brü­der zur Son­ne, zur Frei­heit“ ende­te die Feierstunde.

Wir dür­fen nie ver­ges­sen, was in der Nazi-Zeit geschah. Es war kein „Vogel­schiss der Geschich­te“, wie der AfD-Abge­ord­ne­te Gau­land erschreckend ver­harm­lo­send sag­te und damit das unsäg­li­che Leid der Opfer und ihrer Ange­hö­ri­gen ver­höhn­te, son­dern eine Zeit, die nie­mals wie­der­keh­ren darf.

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