Früh­lings­fest im Spei­chers­dor­fer Gewerbegebiet

Frühlingsfest Gelände 3 © Wolfgang Hübner
Frühlingsfest Gelände 3 © Wolfgang Hübner

Welch´ ein Fest für Kind und Kegel, welch´ eine Lei­stungs­schau der ansäs­si­gen Betrie­be, welch´ ein Ange­bots­spek­trum und Besu­cher­re­kord – das Früh­lings­fest im Gewer­be­ge­biet. Von der Gour­met­mei­le über Event­mei­le bis zur Quiz­mei­le war am Sonn­tag alles dabei, was das Herz begehrte.

Auf dem Park­platz reih­ten sich die Auto­kenn­zei­chen von TIR bis AS und von WEN bis F0 anein­an­der. „Wir hät­ten heu­te nichts Bes­se­res tun kön­nen. Wir haben´s kei­ne Minu­te bereut“, schwärm­ten Kri­stin und Hei­ko Unger mit ihren bei­den Kin­dern aus Neu­dros­sen­feld. Sie hat­ten vom Früh­lings­fest über den Wie­sent­bo­ten erfah­ren und Sonn­tag­vor­mit­tag kur­zer­hand ihre Spei­chers­dor­fer Freun­de Caro Eig­ler und Frank Will Rich­tung ins Schlepp­tau genommen.

Unter den Gästen auch Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Franc Dierl (CSU) und Land­rat Flo­ri­an Wie­demann (FW) mit ihren Fami­li­en. Die Polit-Kon­tra­hen­ten lie­ßen sich von der MiWo-Arbeits­he­be­büh­ne in 16 Meter luf­ti­ge Höhe trans­por­tie­ren und genos­sen – für einen Moment in trau­ter Zwei­sam­keit – den fan­ta­sti­schen Blick über das Aus­stel­lungs­ge­län­de. Um „danach wie­der auf den Boden der Tat­sa­chen“ zu lan­den, wie Dierl in Face­book sein Bild kommentierte.

Vie­le kamen auch zu Fuß oder mit dem Bike, schlen­dert durch die Stra­ssen, lie­ßen sich an den vie­len Stän­den zum Ver­wei­len und Schlem­men, zum Plausch und Schaf­kopf nie­der. Bei vie­len war zuhau­se die Küche kalt geblie­ben. Brat­wür­ste und Kuchen aus, Cock­tails und Ape­rol aus, der Geträn­kevor­rat geht zu Ende, hieß es um 16 Uhr an nahe­zu allen Stän­den. 15 Besu­cher durf­ten sich am Ende als glück­li­che Gewin­ner opu­len­ter Prei­se schätzen.

„Das war ein­fach der Wahn­sinn“, brach­te es Peter Deub­zer am spä­ten Nach­mit­tag auf den Punkt. Zu den Garan­ten des Erfolgs zähl­te das Heer an stil­len Hel­fern im Hin­ter­grund. Da stan­den Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge und Freun­de, Ver­eins- oder Arbeits­kol­le­gen seit den frü­hen Mor­gen­stun­den Gewehr bei Fuß, um dem Ansturm Herr zu wer­den. Hin­ter den Kulis­sen in der Küche von Mat­thi­as Pir­ner etwa schnitt bei­spiels­wei­se Harald Kohl mit sei­nen bei­den Töch­tern Stef­fi und Kath­rin 800 Sem­meln in der Küche. Und wäh­rend Vater Heinz Pir­ner und Paul Scharf den Jüng­sten beim Fah­ren des Rasen­trak­tors über den Par­cours siche­res Geleit gaben, stan­den Mama Bir­git Pir­ner und Schwie­ger­mut­ter Ger­di Kohl an der Spü­le im Dauerstress.

Sicher trug das früh­lings­haf­te Bil­der­buch­wet­ter das Sei­ni­ge bei. Aber der Tag stand und fiel mit der tol­len Mischung aus musi­ka­li­scher Unter­hal­tung, Attrak­tio­nen und Gau­men­freu­den einer­seits und Fach­in­for­ma­ti­on ande­rer­seits. Zum sieb­ten Mal hat­ten am Sonn­tag die Fir­men Rei­fen Deub­zer, Auto­haus Popp, Motor­ge­rä­te Pir­ner, Elek­tro- und Hei­zungs­bau Nacht­mann, unter­stützt von Dienst­lei­stun­gen Kreut­zer und Ficht­ner Holz fünf Stun­den lang zum gro­ßen Früh­lings­fest im Gewer­be­ge­biet ein­ge­la­den. Mit viel Unter­hal­tung und Exper­ten­wis­sen war es ein­mal mehr Publi­kum­shigh­light des Jah­res. Die Initi­al­zün­dung für das Früh­lings­fest gab das Jahr 2013, als es von den genann­ten mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­mern ins Leben geru­fen wurde.

Dass es eine rich­ti­ge Ent­schei­dung war, wur­de in den Fol­ge­jah­ren deut­lich, und bestä­tig­te sich am Sonn­tag wie­der auf gan­zer Linie. Das Ange­bot ist ste­tig ange­wach­sen und auch die Reso­nanz bei den Besu­chern ist von Jahr zu Jahr grö­ßer gewor­den. Inner­halb weni­ger Jah­re hat sich ein Publi­kums­ma­gnet ent­wickelt, der vie­le Fach­in­for­ma­tio­nen bie­tet und dar­über hin­aus Garant für jede Men­ge Action ist. Ins­be­son­de­re nach der coro­nabe­ding­ten vier­jäh­ri­gen Zwangs­pau­se waren Eupho­rie und Ideen­reich­tum groß, aber auch die Erwar­tun­gen. Mit viel Schwung und Élan waren Hei­di und Peter Deub­zer, Uwe und Pas­cal Nacht­mann, Mat­thi­as Pir­ner, Seba­sti­an und Hans Popp, Tan­ja Scherm und Ger­hard Kreut­zer sowie Jörg und Edi Ficht­ner zu Jah­res­be­ginn in die Pla­nun­gen gegan­gen und hat­ten wie­der ein tol­les Pro­gramm gezim­mert. Erneut hat­ten sie wei­te­re Unter­neh­men ein­ge­la­den, die eigent­lich nicht im Gewer­be­ge­biet ansäs­sig sind, um den Kreis der Aus­stel­ler zu erweitern.

Schon in den letz­ten Jah­ren waren die Gärt­ne­rei Bau­er, Motor­rad Guhs, „Die Opti­ke­rin“ Eva Bay­er, die Fahr­schu­le Vogel, MIWO Bau­ele­men­te und die Imke­rei Stef­fi Schim­mel, Zeu­len­reuth, mit von der Par­tie. Aber auch eine Rei­he von „Neu­lin­gen“ gaben ihr Stell­dich­ein. So prä­sen­tier­ten sich erst­mals die Räu­cher­spe­zia­li­sten Jür­gen Ket­tel und Bernd Kopp aus Tres­s­au, der Zwei­rad­spe­zia­list Jan Mül­ler und der IT-Spe­zia­list Rapid­Max (bei­de Spei­chers­dorf) und Gra­fik­de­si­gne­rin Gina Fuchs aus Ram­les­reuth. Von 10 bis 17 Uhr öff­ne­ten sie alle ihre Türen, stan­den dabei aber nicht nur für Bera­tung und Ver­kauf mit beson­ders gün­sti­gen Kon­di­tio­nen zur Ver­fü­gung. Sie zogen ein­mal mehr alle Regi­ster, um sich mit einem attrak­ti­ven Show- und Unter­hal­tungs­pro­gramm, voll­ge­packt mit Über­ra­schun­gen vom Fein­sten zu präsentieren.

Allen vor­an die Chefs des „Rei­fen- und Räder­kom­pe­tenz­zen­trums“ Hei­di und Peter Deub­zer. Herz­stück war die Vre­de­stein Show-und Event­büh­ne. Mode­riert und inter­viewt von Lars aus Nord­rhein-West­fa­len plau­der­ten hier die Ver­an­stal­ter und Aus­stel­ler nicht nur über die Dienst­lei­stun­gen und Pro­dukt­li­ni­en ihrer Fir­men, son­dern auch über Bran­chen­pro­ble­me und heik­le Fra­gen. Da gab Tobi­as Muth von der Fahr­schu­le Vogel zu beden­ken, dass man mit Fünf­zehn noch Schwie­rig­kei­ten haben kann, um den Ver­kehr rich­tig wahr­zu­neh­men. Sei­ne Vor­zü­ge habe indes­sen die Teil­nah­me am „Beglei­te­ten Fah­ren ab 17“ (BF17), wodurch das Min­dest­al­ter für den Erwerb einer Fahr­erlaub­nis der Klas­sen B und BE ( Pkw ) auf 17 Jah­re abge­senkt wer­den kön­ne, ver­bun­den mit der Auf­la­ge, dass das Fahr­zeug bis zum 18. Lebens­jahr nur in Beglei­tung einer nament­lich benann­ten „ver­kehrs­zu­ver­läs­si­gen“ Per­son geführt wer­den darf. „Durch das BF 17 sind auch die Unfall­zah­len bei Fahr­an­fän­gern zurück gegan­gen. Was auch noch hel­fen kann ist, in jedem Alter ein Fahr­si­cher­heits­trai­ning zu absolvieren“.

Als Dau­er­bren­ner bei Jung und Alt ent­pupp­te sich der Bridge­stone Vir­tu­al Rea­li­ty Simu­la­tor “Supers­li­de”. Von Finn Mül­ler aus Spei­chers­dorf bis zu Ramo­na Mais­el aus Mistel­gau ging es im Zehn-Minu­ten-Takt mit der VR-Bril­le auf die Super­rut­sche ins Reich der Illu­si­on. Wenn die War­te­schlan­ge nicht so groß gewe­sen wäre, wäre der zwölf­jäh­ri­ge Schü­ler am lieb­sten gleich noch­mal gefah­ren. Ganz anders die 60-jäh­ri­ge Phy­sio­the­ra­peu­tin. „Schon gigan­tisch, was VR da so alles kann. Aber so atem­be­rau­bend die Land­schaft und so ein­drucks­voll das ani­mier­te Paris sind – ich helf´ da lie­ber mei­nen Pati­en­ten, ihre Schmer­zen beim Band­schei­ben­vor­fall zu lin­dern“, mein­te sie. Nicht weni­ger gefragt war im Pavil­li­on bei Noki­an Rei­fen das Glücks­rad oder beim Rei­fen­her­stel­ler „Fal­ken“ die Corn­ho­le chall­enge, gab es doch hier wie dort tol­le Sach­prei­se zu gewinnen.

Eine tol­le Mischung aus Unter­hal­tung, Spaß und Gau­men­freu­den gab es bei Elek­tro-Hei­zung Nacht­mann. Auf dem Gelän­de der Hei­zungs­exper­ten und Elek­tro­pro­fis um Uwe und Pas­cal Nacht­mann war nicht nur Bier­gar­te­n­ath­mo­sphä­re ange­sagt. Wie der sechs­jäh­ri­ge David mit sei­nem Papa Vol­ker ver­such­ten sich Kin­der wie Erwach­se­ne beim Bull­ri­ding. Auch die Aus­stel­lungs­hal­le vom Auto­haus Popp war kur­zer­hand in einen gemüt­li­chen Gast­raum umfunk­tio­niert wor­den. Da stau­ten sich vor dem Brat­wurst­grill und vor dem Kuchen-Buf­fet die Schlan­gen. „Kurz nach 15 Uhr war alles aus“, so eine sicht­lich über­rasch­te Caro­lin Engel­brecht aus Immenreuth. Den­noch nutz­ten die Gäste bis zum Ende die Gele­gen­heit, zu Gesprä­chen mit den Suzuki‑, Ssan­gy­ong- und Adria-Rei­se­mo­bil-Spe­zia­li­sten. Aber auch zu Small-Talk und Ben­zin­ge­sprä­chen für Insi­der und Auto­lieb­ha­ber und die­je­ni­gen, die sich erst ein­mal einen Ein­druck ver­schaf­fen wollen.

Auch für musi­ka­li­sche Umrah­mung war gesorgt. Schmet­ter­te Jonas Kau­per auf sei­ner Steie­ri­schen den Kraut­waschl und Zil­ler­tal-Boari­schen und die Maria The­re­sia und Hey Mann Pol­ka in die Run­de sorg­ten die Spei­chers­dor­fer Fich­ten­horn­blä­ser mit dem Kreuz­ber­ger Marsch und dem Zehlen­dor­fer Wal­zer für einen maje­stä­tisch-musi­ka­li­schen Farb­tup­fer. Dicht bela­gert waren die Old­ti­mer­trak­to­ren von Tan­ja Scherm und Ger­hard Kreut­zer mit ihren Fahr (1951) mit 25 PS, Por­sche Juni­or (1959) PS 14, McCor­mick (1957) 20 PS und Lanz 1616 (1957) 16 PS. Dabei sorg­ten Peter Heser aus Reis­las und Johann Hösl aus Elbers­berg für einen nost­al­gi­schen Moment. Sie lie­ßen ihren klei­nen 8 PS Eigen­bau 1950 den grö­ße­ren 18 PS Algai­er R18 Bau­jahr 1950 mit einem Rie­men antreiben!

Jede Men­ge Attrak­tio­nen war­te­ten auch auf die Kin­der. Mit viel Geschick zau­ber­ten nicht nur die Geschwi­ster Kathi und Emma Will den Klei­nen mär­chen­haf­te Figu­ren ins Gesicht und auf die Arme. Da tum­mel­ten sich gan­ze Kin­der­trau­ben in Hüpf­bur­gen, auf dem Kin­der­ka­rus­sell, rund um Mal­ti­sche und But­ton­ma­schi­ne und lie­ßen sich Süßig­kei­ten und Pop­corn schmecken. Beim Rasen­mä­her­fah­ren konn­ten Kin­der und Jugend­li­che auf drei bis fünf PS-Maschi­nen schon mal über Wip­pe und Sla­lom ihr Talent und ihre Geschick­lich­keit austesten.

2025 – das ach­te Früh­lings­fest? Die Fra­ge war eigent­lich über­flüs­sig, als sich die Ver­an­stal­ter zu vor­ge­rück­ter Stun­de nach geta­ner Auf­räum­ar­beit zur Bilanz tra­fen. „Selbst­ver­ständ­lich!“ So fast schon etwas unver­ständ­lich ob der Deub­zer, Popp, Nacht­mann, Pir­ner, Scherm/​Kreutzer und Ficht­ner unisono!

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